friedrich schlegel | erotische sonette
achtes sonett
ich ward erlöst , zum weltweib umgeschaffen ,
des irren wanderns letzte höchste feier
ich rag' ins dämmerlicht , verhüllt vom schleier
der sterne mit den bleichen mondagraffen
zur erde send' ich meinen himmelsgeier ,
der ruft die letzten geilen menschenaffen
ich werde meine röcke höher raffen
und alle grüßen als willkomm'ne freier
ich höre schon ihr heis'res brunstgeschrei
die schwänze zucken und die zungen lallen
begattend dünken sie sich schicksalsfrei
doch werden sie in meine scheide fallen
dann will ich sie kometen gleich mit kurzen
und hellen knallen in den weltraum furzen
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